Gottes Segen ist jeden Tag da

„Am Tag des Wohlergehens sei guter Dinge; aber am Tag des Unglücks bedenke: Auch diesen wie jenen hat Gott gemacht.“ – Prediger 7,14.

Hinter dem Pseudonym „Prediger“ steht der alttestamentliche König Salomo, der über das Gottesvolk Israel herrschte. In seinem Buch „Prediger“ versucht er, durch genaue Beobachtung den Sinn verschiedenster Abläufe und Vorgänge zu erfassen, und diese in einen größeren Kontext, nämlich der aus der Sicht Gottes, zu stellen. Einerseits mahnt Salomo zur Lebensfreude: Freude an der Ehefrau, an Wein und Öl, an weißen, sauberen Kleidern. Auf der anderen Seite sieht er den Menschen in seiner Vergänglichkeit angesichts eines dunklen, ungewissen Daseins nach dem Tod an einem von Gott bereiteten Ort des Vergessens. Auch wenn hierbei nicht die neutestamentliche Unterscheidung von Himmel und Hölle gemacht wird, so ist Salomo eines klar: Mein Leben im Diesseits hat beinahe verheerende Auswirkungen auf mein Leben im Jenseits.

So ist auch „der Tag des Unglücks“ nicht ein Zeitabschnitt, in dem Gott vergessen hätte, weise und gütig zu sein. Nein, Er regiert, und in der Abfolge der Tage, in der durch Ihn dem einzelnen Menschen Lebenszeit zufließt, kommen auch „Tage des Unglücks“ vor. An einem solchen Tag hat Gott den Menschen nicht vergessen, noch hat Er aufgehört, Ihn zu lieben. Es ist hier vielmehr Vertrauen in Gott gefragt: Man sollte in Freimütigkeit Gott um seine Führung bitten, und Er wird auch an einem schlechten Tag sich zu dem Beter stellen.

Lasst uns nicht das sehen, was offenkundig scheint, sondern hinter allem stets Gott schauen!